In der heutigen Unternehmenswelt stehen Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Die Anforderungen an Compliance und Risikomanagement nehmen stetig zu, insbesondere durch Regularien wie NIS-2, TISAX® und weitere spezifische Branchenstandards. Für mittelständische Unternehmen ist es entscheidend, diese Vorgaben nicht nur zu erfüllen, sondern auch strategisch in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren, um langfristige Stabilität und Wachstum zu gewährleisten.
Eine effektive Asset- und Risiko- Management bedeutet nicht nur, materielle Güter wie Maschinen oder IT-Systeme zu schützen, sondern auch immaterielle Werte wie Daten oder geistiges Eigentum. Unternehmen müssen beispielsweise sicherstellen, dass sensible Kundendaten sicher gespeichert werden und kritische Prozesse durch moderne IT-Infrastrukturen gestützt werden. Immaterielle Werte wie Markenrechte, Patente und Know-how gewinnen zunehmend an Bedeutung und erfordern spezielle Maßnahmen, um deren Wert langfristig zu sichern.
Die Integration von Asset-Management-Strategien in den täglichen Betrieb ermöglicht es Unternehmen, ihre Ressourcen effizienter zu nutzen. Die meisten Unternehmen ergreifen bereits verschiedene Maßnahmen, um die Unternehmenswerte zu schützen, diese werden jedoch meist fast willkürlich ausgewählt und eine Bewertung der getroffenen Maßnahmen ist nur schwer möglich. Die Ableitung von technischen und organisatorischen Maßnahmen auf Basis der Identifikation von allen relevanten Assets eines Unternehmens und der anschließenden Risikobewertung ist die beste Herangehensweise, um sicherzustellen, dass die getroffenen Maßnahmen dem Unternehmenskontext am angemessensten sind. Auch wird hierdurch eine Vergleichbarkeit gewährleistet und eine externe Bewertung der Informationssicherheit ist erst möglich, e.g., im Rahmen von Informationssicherheits-Audits. Dieser strukturierte Ansatz findet auch Anwendung in den branchenspezifischen Anforderungen, die im Folgenden näher beleuchtet werden.
Das TISAX®-Label verlangt einen hohen Standard an Informationssicherheit und Datenschutz, um die Lieferkette zu sichern. Gerade Zulieferer müssen ihre gesamte IT-Landschaft auditieren lassen und Sicherheitslücken systematisch schließen. Die Anforderungen reichen von der Absicherung von Produktionsdaten bis zur Einhaltung strenger Datenschutzrichtlinien. TISAX® ist daher weit mehr als eine technische Herausforderung; es erfordert auch organisatorische Anpassungen, wie die Etablierung einer Sicherheitskultur auf allen Ebenen des Unternehmens.
Unternehmen, die die TISAX® anstreben, müssen zudem umfangreiche Dokumentationspflichten erfüllen, darunter Risikobewertungen, Berichte über Vorfälle und Nachweise über implementierte Sicherheitsmaßnahmen. Ein strukturierter Ansatz, der alle Abteilungen einbezieht, ist daher unverzichtbar.
Betreiber kritischer Infrastrukturen wie Energieversorger, Krankenhäuser oder Telekommunikationsunternehmen, aber auch Mittelständler aus dem Maschinenbau oder Hersteller von Lebensmitteln, stehen unter besonders strengen Auflagen. Die EU-Richtlinie NIS-2 setzt neue Maßstäbe, indem sie nicht nur die Sicherheit der IT-Systeme, sondern auch die Resilienz der gesamten Infrastruktur fordert. Unternehmen müssen Notfallpläne entwickeln, um auf Cyberangriffe schnell und effizient reagieren zu können.
Ein zentraler Bestandteil der NIS-2-Anforderungen ist die Verpflichtung zur 24/7-Überwachung aller kritischen Systeme. Diese Überwachung muss Angriffe nicht nur erkennen, sondern auch deren Auswirkungen in Echtzeit analysieren und Gegenmaßnahmen einleiten können. TrustSpace hat hierzu einen ausführlichen Blogbeitrag verfasst, der Unternehmen zeigt, wie sie eine effektive 24/7-Überwachung umsetzen können und welche Technologien sich dafür am besten eignen. Ein solcher Ansatz ermöglicht es Unternehmen, Sicherheitsvorfälle zu minimieren und Compliance-Anforderungen zu erfüllen.
Darüber hinaus legt NIS-2 Wert auf die Kooperation zwischen Unternehmen und staatlichen Behörden. Regelmäßige Audits und die proaktive Meldung von Vorfällen sind fester Bestandteil der neuen Richtlinie. Die Umsetzung in Deutschland wurde von Oktober auf das erste Quartal 2025 verschoben. Dabei werden die EU-Vorgaben größtenteils mit kleineren Anpassungen übernommen. Unternehmen, die diese Anforderungen frühzeitig umsetzen, profitieren nicht nur von einem besseren Schutz, sondern auch von einem Wettbewerbsvorteil.
Der Schutz personenbezogener Daten ist für alle Branchen unverzichtbar. Unternehmen müssen sicherstellen, dass Datenflüsse dokumentiert sind und Mitarbeitende umfassend geschult werden, um Verstöße zu vermeiden. Besonders mittelständische Unternehmen mit internationaler Geschäftstätigkeit müssen die Datenschutzvorschriften der EU umfassend berücksichtigen.
Ein tiefes Verständnis dieser Vorgaben ist für mittelständische Unternehmen essenziell, um ihre Marktposition zu stärken und rechtliche Risiken zu vermeiden. Eine unzureichende Compliance kann zu empfindlichen Strafen und Kundenverlust führen.
Ein ganzheitliches Risikomanagement umfasst mehrere Kernaspekte:
Analyse und Identifikation: Unternehmen müssen potenzielle Bedrohungen wie Schwachstellen in IT-Systemen oder fehleranfällige Prozesse systematisch identifizieren. Externe Audits und Penetrationstests können dabei helfen, Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen.Die Identifikation von Risiken erfordert eine Kombination aus firmenspezifischem Wissen über potenzielle Risiken und der Nutzung vorgegebener Risikokataloge, wie sie beispielsweise vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bereitgestellt werden. Diese Vorgehensweise ermöglicht es Unternehmen, systematisch relevante Bedrohungen zu erfassen und geeignete Maßnahmen abzuleiten.
Bewertung und Priorisierung: Jedes Risiko wird basierend auf seiner Wahrscheinlichkeit und potenziellen Auswirkungen priorisiert. Dabei helfen Risikomatrizen, die Auswirkungen und Eintrittswahrscheinlichkeit systematisch zu bewerten.
Maßnahmen zur Risikominderung: Implementierung von Sicherheitslösungen wie Verschlüsselung, Firewalls oder regelmäßigen Audits. Ein Beispiel ist die Einführung eines Security Operations Centers (SOC), das Cyberbedrohungen rund um die Uhr überwacht. Zudem sollten Unternehmen Cloud-basierte Sicherheitslösungen in Betracht ziehen, die eine schnelle Skalierung und Anpassung ermöglichen.
Monitoring und Anpassung: Risiken entwickeln sich dynamisch. Kontinuierliche Überwachung und Anpassung der Strategien sind unverzichtbar. Hierzu gehört die regelmäßige Aktualisierung von Notfallplänen und der Einsatz von KI-gestützten Überwachungstools, die potenzielle Bedrohungen in Echtzeit erkennen können.
Ein weiterer wichtiger Baustein für eine effektive Informationssicherheit ist der BSI-Grundschutz. Dieses vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelte Framework bietet Unternehmen einen systematischen und praxisorientierten Ansatz, um IT-Systeme und Daten vor Bedrohungen zu schützen. Der BSI-Grundschutz basiert auf vordefinierten Sicherheitsmaßnahmen und ermöglicht es Unternehmen, ihre Sicherheitsarchitektur effizient und transparent zu gestalten
Der BSI-Grundschutz ist der wohl am schwierigsten zu erfüllende Standard und auch der am wenigsten verbreitete, da er nur in Deutschland angewandt wird. Er wird vor allem von öffentlichen Einrichtungen gegenüber ihren Dienstleistern gefordert, während er in der Privatwirtschaft nur selten zur Anwendung kommt. Unternehmen, die den BSI-Grundschutz dennoch umsetzen, profitieren von einer erhöhten Sicherheit und einer klaren Dokumentation, die sowohl internen als auch externen Prüfungen standhält.
Obwohl Asset- und Risiko-Management unterschiedliche Schwerpunkte haben, ergänzen sie sich gegenseitig und schaffen Synergien. Unternehmen können durch integrierte Systeme und Prozesse effizienter arbeiten. Die enge Verzahnung beider Disziplinen ermöglicht es Unternehmen, Sicherheitsmaßnahmen gezielt zu planen und umzusetzen, wobei Risiken gleichzeitig minimiert werden.
Mitarbeitende müssen sowohl für gesetzliche Vorgaben als auch für Sicherheitsrisiken sensibilisiert werden. Regelmäßige Trainings zu Themen wie Phishing oder sicherem Passwortmanagement tragen dazu bei, das Risiko menschlicher Fehler zu minimieren.
Durch den Einsatz von Analysen und Dashboards können Risiken in Echtzeit überwacht werden, was eine proaktive statt reaktive Strategie ermöglicht. Unternehmen sollten außerdem KI-gestützte Algorithmen verwenden, um Muster und potenzielle Schwachstellen schneller zu identifizieren.
Die Verknüpfung dieser Disziplinen ermöglicht es, strategische Ziele besser zu erreichen und gleichzeitig operative Risiken zu minimieren. Unternehmen, die diese Systeme erfolgreich integrieren, können nicht nur Strafen vermeiden, sondern auch ihre Effizienz und Marktposition stärken. Zudem fördern integrierte Ansätze die Transparenz innerhalb der Organisation, was die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen erheblich verbessert.
Mittelständische Unternehmen stehen vor der Herausforderung, komplexe regulatorische Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig ihre Risiken effektiv zu managen. Durch den gezielten Einsatz von Asset- und Risiko-Managementstrategien sowie die Nutzung moderner Technologien wie GRC-Systemen können sie ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern und langfristig wachsen.
Die Zukunftssicherung erfordert jedoch mehr als nur technische Lösungen. Eine starke Unternehmenskultur, die auf Sicherheit und Compliance ausgelegt ist, sowie transparente Kommunikationswege sind entscheidend. Unternehmen, die sich frühzeitig mit den Anforderungen auseinandersetzen, profitieren nicht nur durch die Vermeidung rechtlicher Risiken, sondern positionieren sich auch als vertrauenswürdige Partner für Kunden und Investoren.
TrustSpace bietet umfassende Beratung und Unterstützung in diesen Bereichen. Mit unserer Kombination aus innovativer Software und individueller Beratung helfen wir Unternehmen, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die sowohl aktuellen als auch zukünftigen Herausforderungen gerecht werden.
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IT-Sicherheit
In einer digitalisierten Welt spielt Informationssicherheit eine entscheidende Rolle, besonders in der Automobilindustrie. TISAX® ist dabei der wichtigste Prüf- und Austauschmechanismus für Informationssicherheit.
Informationssicherheit
Wie der Name bereits vermuten lässt: Bei den Schutzzielen der Informationssicherheit geht es um den Schutz der Informationen und Daten in einer Organisation. Egal ob physische Unterlagen im Rollcontainer des Büros, Kundendaten auf Rechnern oder immaterielle Informationen wie geistiges Eigentum – jede Form von Information muss entsprechend geschützt werden, denn sie stellen ein wichtiges Asset jedes Unternehmens dar.
ISO 27001
Es war lange überfällig, nun hat die internationale Organisation für Standardisierung (ISO) eine neue Version der ISO 27001 Norm veröffentlicht. Die einzelnen Maßnahmen werden nun in neue Themenbereiche eingeteilt, haben sich sprachlich geändert und weiteren Maßnahmen, deren Fokus vor allem auf Cloud-Security liegt, wurden ergänzt.