In einer Zeit, in der Cyberangriffe immer raffinierter und häufiger werden, ist die Sicherheit von Unternehmensdaten ein entscheidender Erfolgsfaktor. Hier kommt die ISO 27001 ins Spiel – der weltweit anerkannte Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS). Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Norm, und warum ist sie für Unternehmen jeder Größe von so großer Bedeutung?
In diesem Beitrag tauchen wir tief in die Welt der ISO 27001 ein. Wir erklären, warum eine Zertifizierung nach ISO 27001 nicht nur für die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen unerlässlich ist, sondern auch das Vertrauen Ihrer Kunden und Partner stärkt. Zudem beleuchten wir die wichtigsten Änderungen der neuesten Version von 2022 und wie diese Unternehmen helfen können, sich besser gegen Cyberbedrohungen zu wappnen.
Haben Sie sich jemals gefragt, wie der Implementierungsprozess einer ISO 27001-Zertifizierung aussieht? Welche technischen und organisatorischen Maßnahmen müssen getroffen werden? Oder wie hoch die Kosten und der personelle Aufwand wirklich sind? Dieser Beitrag liefert Ihnen praxisnahe Antworten und wertvolle Tipps, wie Sie die größten Herausforderungen erfolgreich meistern können.
Lesen Sie weiter und erfahren Sie, wie Sie Ihr Unternehmen durch die ISO 27001 nicht nur sicherer, sondern auch effizienter und widerstandsfähiger gegen Cyberrisiken machen können. Entdecken Sie Best Practices, aktuelle Trends und konkrete Handlungsempfehlungen, die Ihnen helfen, den maximalen Nutzen aus Ihrer Informationssicherheitsstrategie zu ziehen.
ISO 27001 ist der internationale Standard für ein Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS). Er bietet einen systematischen Ansatz zur Verwaltung sensibler Unternehmensinformationen, indem er die Implementierung von Sicherheitskontrollen vorschreibt. Das Ziel ist es, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen zu gewährleisten und Risiken proaktiv zu managen. Unternehmen, die ISO 27001 implementieren, etablieren strukturierte Prozesse zur Identifikation, Bewertung und Behandlung von Informationssicherheitsrisiken.
Die ISO 27001 wurde erstmals im Jahr 2005 veröffentlicht und basiert auf dem britischen Standard BS 7799-2. Seit ihrer Einführung hat sich die Norm kontinuierlich weiterentwickelt, um den sich wandelnden Bedrohungen im Bereich der Informationssicherheit gerecht zu werden. Die Version von 2013 brachte signifikante Verbesserungen, darunter eine stärkere Ausrichtung auf Risikomanagement und eine bessere Integration mit anderen Managementsystemen wie ISO 9001 (Qualitätsmanagement). Die neueste Version von 2022 verstärkt den Fokus auf Cyberrisiken und passt die Struktur der Maßnahmen an moderne Sicherheitsanforderungen an.
ISO 27001 ist für Unternehmen jeder Größe und Branche relevant, da sie eine robuste Grundlage für die Verwaltung und den Schutz von Informationen bietet. Eine Zertifizierung nach ISO 27001 signalisiert Kunden, Partnern und Stakeholdern, dass das Unternehmen Informationssicherheit ernst nimmt und systematisch umsetzt. Dies fördert das Vertrauen und kann Wettbewerbsvorteile verschaffen. Zudem unterstützt ISO 27001 die Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen, beispielsweise der DSGVO, und hilft, potenzielle Sicherheitsvorfälle zu vermeiden, die zu finanziellen Verlusten und Reputationsschäden führen können.
Eine ISO 27001-Zertifizierung verfolgt mehrere zentrale Ziele und bietet zahlreiche Vorteile:
Die ISO 27001:2022 bringt wesentliche Änderungen gegenüber der Version von 2013 mit sich. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören:
Im Vergleich zur ISO 27001:2013 bietet die ISO 27001:2022 klarere Anweisungen und spezifischere Anforderungen, insbesondere in Bezug auf moderne Cyberrisiken. Die neuen Maßnahmenbereiche sind detaillierter, was die Umsetzung in Unternehmen erleichtert. Zudem sind die Begriffe und Definitionen überarbeitet, um eine einheitlichere Anwendung zu gewährleisten. Diese Änderungen tragen dazu bei, dass die Norm besser auf aktuelle Bedrohungen und technische Entwicklungen abgestimmt ist.
Unternehmen, die bereits nach ISO 27001:2013 zertifiziert sind, müssen ihre bestehenden ISMS-Prozesse an die neuen Anforderungen der ISO 27001:2022 anpassen. Dies umfasst die Aktualisierung von Dokumentationen, die Implementierung zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen und gegebenenfalls die Schulung von Mitarbeitern. Der Übergangszeitraum ermöglicht es den Unternehmen, die notwendigen Anpassungen vorzunehmen, um die Rezertifizierung nach der neuen Version erfolgreich zu bestehen.
Die ISO 27001:2022 führt neue Themenbereiche ein, die speziell auf aktuelle Cyberrisiken abzielen. Dazu gehören Aspekte wie Cloud-Sicherheit, Mobile Device Management und Zero Trust Architecture. Diese Ergänzungen reflektieren die moderne IT-Landschaft und die zunehmende Bedeutung von mobilen und cloudbasierten Lösungen innerhalb von Unternehmen.
Die Norm legt nun verstärkten Wert auf eine ganzheitliche Betrachtung der Informationssicherheit. Organisatorische Maßnahmen umfassen klare Richtlinien und Verantwortlichkeiten, technologische Maßnahmen beinhalten den Einsatz von Verschlüsselung und Zugangskontrollen, physische Maßnahmen betreffen den physischen Schutz von IT-Infrastruktur, und personelle Maßnahmen fokussieren auf Schulungen und Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter. Diese multidimensionale Herangehensweise gewährleistet einen umfassenden Schutz der Unternehmensinformationen.
Angesichts der steigenden Bedrohungen durch Cyberangriffe betont die neue Version der ISO 27001 die Notwendigkeit, spezifische Maßnahmen zur Abwehr und Behandlung von Cyberrisiken zu implementieren. Dies umfasst die regelmäßige Überprüfung von Sicherheitslücken, die Implementierung von Echtzeit-Überwachungssystemen und die Entwicklung von Reaktionsplänen für Cybervorfälle. Durch diese Fokussierung können Unternehmen ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber modernen Bedrohungen erheblich steigern.
Viele Unternehmen stoßen bei der Implementierung von ISO 27001 auf Herausforderungen wie mangelnde Ressourcen, fehlendes Fachwissen oder Widerstand der Mitarbeiter. Diese Hindernisse können durch sorgfältige Planung, den Einsatz externer Beratung und gezielte Schulungsprogramme überwunden werden. Eine klare Kommunikation der Vorteile und die Einbindung der Führungsebene sind ebenfalls entscheidend, um die Akzeptanz und Unterstützung im gesamten Unternehmen sicherzustellen.
Der Implementierungsprozess kann je nach Unternehmensgröße und Komplexität des ISMS mehrere Monate in Anspruch nehmen. Es erfordert die Einbindung verschiedener Abteilungen und Mitarbeiter, um sicherzustellen, dass alle Aspekte der Informationssicherheit abgedeckt sind. Eine realistische Zeitplanung und die Zuweisung ausreichender personeller Ressourcen sind entscheidend für den Erfolg des Projekts.
Die Kosten für eine ISO 27001-Zertifizierung variieren je nach Unternehmensgröße, Branche und Komplexität des ISMS. Sie umfassen typischerweise Ausgaben für externe Beratung, Schulungen, Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen und die eigentliche Auditierung. Eine sorgfältige Planung und Budgetierung können helfen, die Kosten im Rahmen zu halten und gleichzeitig einen hohen Standard der Informationssicherheit zu gewährleisten.
Ein gut umgesetztes ISMS kann langfristig erhebliche Kosten einsparen, indem es Sicherheitsvorfälle verhindert, die zu finanziellen Verlusten und Reputationsschäden führen können. Zudem stärkt es das Vertrauen der Kunden und Partner, was zu höheren Umsätzen und besseren Geschäftsmöglichkeiten führen kann. Der Return on Investment (ROI) ergibt sich somit nicht nur aus direkten Einsparungen, sondern auch aus indirekten Vorteilen wie verbessertem Markenimage und wettbewerbsfähiger Positionierung.
ISO 27001 fordert die Implementierung spezifischer technischer Maßnahmen zur Sicherung der Informationssysteme. Dazu gehören:
Diese Maßnahmen sind essenziell, um Sicherheitslücken zu schließen und den Schutz der Unternehmensinformationen zu gewährleisten.
Um die Anforderungen der ISO 27001 zu erfüllen, muss die bestehende IT-Infrastruktur möglicherweise angepasst werden. Dies kann die Aktualisierung von Hardware und Software, die Implementierung neuer Sicherheitslösungen und die Optimierung von Netzwerkkonfigurationen umfassen. Eine gründliche Analyse der aktuellen IT-Umgebung hilft dabei, notwendige Anpassungen zu identifizieren und effektiv umzusetzen.
Eine gründliche und aktuelle Dokumentation ist unerlässlich für die ISO 27001-Zertifizierung. Dies umfasst:
Diese Dokumentationen dienen als Nachweis für die Einhaltung der Norm und unterstützen die kontinuierliche Verbesserung des ISMS.
Es gibt verschiedene Tools und Softwarelösungen, die die Verwaltung eines ISMS erleichtern können. Dazu gehören:
Die Auswahl der richtigen Tools hängt von den spezifischen Anforderungen und der Größe des Unternehmens ab.
ISMS-Tools sollten nahtlos in die bestehende IT-Infrastruktur integriert werden, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Dies beinhaltet die Kompatibilität mit vorhandenen Systemen, die Möglichkeit zur Datenintegration und die Unterstützung bestehender Arbeitsabläufe. Eine gut integrierte Lösung erleichtert die Verwaltung des ISMS und steigert die Effizienz der Informationssicherheitsmaßnahmen.
ISO 27001 und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) haben viele Überschneidungen, insbesondere im Bereich des Schutzes personenbezogener Daten. Die Integration von Datenschutzmaßnahmen in das ISMS ermöglicht es Unternehmen, Synergien zu nutzen und die Einhaltung beider Normen sicherzustellen. Dies umfasst die Implementierung von Datenschutzrichtlinien, die Durchführung von Datenschutz-Folgenabschätzungen und die Sicherstellung der Rechte der Betroffenen.
Einige Branchen haben zusätzliche Anforderungen an die Informationssicherheit, die in das ISMS integriert werden müssen. Beispielsweise müssen Finanzinstitute spezifische Vorschriften zur Datensicherheit einhalten, während Gesundheitswesen-Unternehmen den Schutz von Patientendaten sicherstellen müssen. Die ISO 27001 ermöglicht es, solche branchenspezifischen Anforderungen flexibel zu adressieren und in die allgemeinen Sicherheitsprozesse einzubinden.
Regelmäßige Audits und Rezertifizierungen sind notwendig, um die Konformität mit der ISO 27001-Norm aufrechtzuerhalten. Diese Audits überprüfen kontinuierlich die Effektivität des ISMS und stellen sicher, dass alle Sicherheitsmaßnahmen aktuell und wirksam sind. Die Rezertifizierung erfolgt in der Regel alle drei Jahre, wobei jährliche Überwachungsaudits stattfinden, um die kontinuierliche Einhaltung der Norm zu gewährleisten.
Eine sorgfältige Vorbereitung auf Audits ist entscheidend für den Erfolg der Zertifizierung. Dazu gehören:
Durch eine umfassende Vorbereitung können Unternehmen sicherstellen, dass sie die Anforderungen der Auditoren erfüllen und die Zertifizierung erfolgreich bestehen.
Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen haben die ISO 27001 erfolgreich implementiert. Zum Beispiel hat ein mittelständisches IT-Unternehmen durch die Zertifizierung seine Sicherheitsprozesse optimiert und konnte dadurch das Vertrauen größerer Kunden gewinnen. Ein Finanzdienstleister konnte durch ISO 27001 seine Compliance-Anforderungen besser erfüllen und seine Daten vor Cyberangriffen schützen. Diese Erfolgsgeschichten zeigen, wie ISO 27001 zur Verbesserung der Informationssicherheit und zur Stärkung der Marktposition beiträgt.
Nicht alle Implementierungen verlaufen reibungslos. Unternehmen, die ohne klare Planung und Unterstützung implementieren, stoßen häufig auf Probleme wie mangelnde Akzeptanz der Mitarbeiter oder unzureichende Ressourcenzuweisung. Eine gelernte Lektion ist die Bedeutung einer starken Führung und eines engagierten Projektteams. Weitere Schwierigkeiten können fehlende Dokumentation oder unzureichende Schulungen sein. Durch die Analyse solcher gescheiterten Implementierungen können andere Unternehmen typische Stolperfallen vermeiden und ihren eigenen Implementierungsprozess optimieren.
Zu den Best Practices für die Implementierung von ISO 27001 gehören:
Unternehmen können verschiedene Ansätze zur Implementierung von ISO 27001 wählen, wie z.B. den Top-Down-Ansatz, bei dem die Führungsebene die Strategie vorgibt, oder den Bottom-Up-Ansatz, der auf die Einbindung aller Mitarbeiter setzt. Ein weiterer Ansatz ist die hybride Methode, die beide Strategien kombiniert. Der Vergleich dieser Ansätze zeigt, dass der Erfolg stark von der Unternehmenskultur und den spezifischen Anforderungen abhängt. Unternehmen sollten die Strategie wählen, die am besten zu ihren individuellen Gegebenheiten passt.
Mit der zunehmenden Nutzung von Cloud-Diensten gewinnt der Schutz von Daten in der Cloud an Bedeutung. ISO 27001 berücksichtigt diese Entwicklung und fordert spezifische Sicherheitsmaßnahmen für Cloud-Umgebungen. Dazu gehören die Auswahl vertrauenswürdiger Cloud-Anbieter, die Implementierung von Verschlüsselung und die Sicherstellung der Datenhoheit. Unternehmen müssen ihre ISMS-Strategien anpassen, um die besonderen Herausforderungen der Cloud-Sicherheit zu adressieren.
Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) bieten neue Möglichkeiten zur Verbesserung der Informationssicherheit. Diese Technologien können dazu beitragen, Sicherheitsbedrohungen frühzeitig zu erkennen, Anomalien im Datenverkehr zu identifizieren und automatisch auf Sicherheitsvorfälle zu reagieren. Die Integration von KI/ML in das ISMS ermöglicht eine proaktivere und effizientere Sicherheitsstrategie.
Die Verwaltung mobiler Geräte ist entscheidend in einer zunehmend mobilen Arbeitswelt. ISO 27001 fordert Maßnahmen zur Sicherung von Mobilgeräten, einschließlich der Implementierung von mobilen Sicherheitsrichtlinien, der Nutzung von Verschlüsselung und der Verwaltung von Zugriffsrechten. Ein effektives Mobile Device Management (MDM) stellt sicher, dass mobile Endgeräte den Sicherheitsanforderungen entsprechen und keine Schwachstellen im ISMS darstellen.
Die Zunahme von Remote-Arbeit erfordert erweiterte Sicherheitsmaßnahmen, um Unternehmensdaten außerhalb des traditionellen Büroumfelds zu schützen. ISO 27001 fordert die Implementierung von sicheren Remote-Zugriffsverfahren, die Nutzung von VPNs und die Sicherstellung der Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien auch im Homeoffice. Diese Maßnahmen sind essentiell, um die Informationssicherheit in einer verteilten Arbeitsumgebung zu gewährleisten.
Ein Zero-Trust-Ansatz basiert auf der Annahme, dass keine Entität innerhalb oder außerhalb des Netzwerks vertrauenswürdig ist. Jeder Zugriff wird strikt kontrolliert und nur minimal notwendige Rechte werden gewährt. ISO 27001 unterstützt dieses Konzept, indem es die Implementierung von strengen Zugriffskontrollen und kontinuierlicher Überwachung fordert. Zero Trust Architecture erhöht die Sicherheit, indem es das Risiko von Insider-Bedrohungen und unautorisierten Zugriffen minimiert.
Ein effektives Risikomanagement ist das Herzstück der ISO 27001. Zu den gängigen Methoden der Risikoanalyse gehören:
Diese Methoden ermöglichen es Unternehmen, Risiken systematisch zu identifizieren, zu bewerten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Ein strukturierter Ansatz zur Behandlung von Sicherheitsvorfällen ist unerlässlich. ISO 27001 fordert die Entwicklung von Reaktionsplänen, die Schritte zur Identifikation, Eindämmung, Beseitigung und Wiederherstellung nach einem Sicherheitsvorfall umfassen. Darüber hinaus sollten Unternehmen regelmäßige Übungen und Simulationen durchführen, um die Effektivität dieser Pläne zu testen und kontinuierlich zu verbessern.
Business Continuity Management (BCM) stellt sicher, dass der Geschäftsbetrieb auch im Falle eines schweren Sicherheitsvorfalls aufrechterhalten werden kann. ISO 27001 integriert BCM in das ISMS, indem es die Entwicklung von Notfallplänen, die Durchführung von Business Impact Analyses und die Implementierung von redundanten Systemen fordert. Ein robustes BCM minimiert Ausfallzeiten und sorgt für eine schnelle Wiederherstellung des Betriebs.
Disaster Recovery Planning (DRP) konzentriert sich auf die Wiederherstellung von IT-Systemen und Daten nach einem Katastrophenereignis. ISO 27001 verlangt die Erstellung und regelmäßige Überprüfung von DRP, die detaillierte Schritte zur Wiederherstellung von Systemen, Daten und Infrastruktur enthalten. Effektive DRP-Maßnahmen gewährleisten, dass Unternehmen schnell auf Katastrophen reagieren und den Geschäftsbetrieb rasch wieder aufnehmen können.
Die Sicherheit der gesamten Lieferkette ist entscheidend, um Risiken von Drittanbietern zu minimieren. ISO 27001 fordert die Bewertung und Überwachung der Sicherheitspraktiken von Lieferanten und Partnern. Dies umfasst die Durchführung von Lieferantenbewertungen, die Implementierung von Sicherheitsanforderungen in Verträgen und die regelmäßige Überprüfung der Einhaltung dieser Anforderungen. Eine sichere Lieferkette trägt wesentlich zur Gesamtinformationssicherheit eines Unternehmens bei.
Mitarbeiter sind ein wesentlicher Bestandteil der Informationssicherheit. ISO 27001 fordert die Entwicklung umfassender Schulungskonzepte, die auf die spezifischen Anforderungen der Norm zugeschnitten sind. Schulungen sollten regelmäßig durchgeführt werden und Themen wie Sicherheitsrichtlinien, Risikomanagement und den Umgang mit Sicherheitsvorfällen abdecken. Effektive Schulungen erhöhen das Sicherheitsbewusstsein und befähigen die Mitarbeiter, sicherheitsrelevante Aufgaben kompetent zu erfüllen.
Kontinuierliche Awareness-Programme fördern das Bewusstsein für Informationssicherheit im gesamten Unternehmen. Diese Programme können durch regelmäßige Kommunikation, Workshops, E-Learning-Module und Sicherheitskampagnen unterstützt werden. Ein hohes Sicherheitsbewusstsein reduziert das Risiko von menschlichem Fehlverhalten und stärkt die organisatorische Sicherheitskultur.
Änderungen im ISMS müssen reibungslos und effektiv umgesetzt werden, um die kontinuierliche Verbesserung der Informationssicherheit zu gewährleisten. ISO 27001 verlangt ein strukturiertes Change Management, das die Planung, Genehmigung, Implementierung und Überwachung von Änderungen umfasst. Ein effektives Change Management verhindert unbeabsichtigte Sicherheitslücken und sorgt dafür, dass das ISMS stets aktuell und wirksam bleibt.
Klare Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten ist entscheidend für die effektive Verwaltung des ISMS. ISO 27001 fordert, dass jede Rolle innerhalb des ISMS klar beschrieben ist und dass die Verantwortlichkeiten transparent kommuniziert werden. Dies umfasst die Benennung eines Informationssicherheitsbeauftragten, die Festlegung von Verantwortlichkeiten für Sicherheitsmaßnahmen und die Sicherstellung, dass alle Mitarbeiter ihre spezifischen Aufgaben und Pflichten kennen.
Eine starke Sicherheitskultur ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das ISMS. Unternehmen sollten eine Unternehmenskultur fördern, die Informationssicherheit als zentralen Wert betrachtet. Dies kann durch Führungskräfte vorgelebt, durch Anerkennung sicherheitsbewussten Verhaltens und durch die Einbindung aller Mitarbeiter in Sicherheitsinitiativen erreicht werden. Eine positive Sicherheitskultur erhöht die Bereitschaft der Mitarbeiter, sich aktiv an der Informationssicherheit zu beteiligen und trägt maßgeblich zur Effektivität des ISMS bei.
ISO 27001 unterscheidet sich von anderen Sicherheitsstandards wie dem NIST Cybersecurity Framework oder den BSI IT-Grundschutz in mehreren Aspekten. Während ISO 27001 international anerkannt ist und einen umfassenden Managementansatz bietet, fokussiert sich NIST stärker auf technische Sicherheitsmaßnahmen und ist vor allem in den USA verbreitet. Der BSI IT-Grundschutz bietet detaillierte Empfehlungen und bietet sich besonders für Unternehmen an, die in Deutschland tätig sind. Ein Vergleich dieser Standards zeigt, dass ISO 27001 eine flexiblere und umfassendere Grundlage für das Informationssicherheitsmanagement bietet, die sich leicht an unterschiedliche Anforderungen und Branchen anpassen lässt.
Bei der Implementierung internationaler Standards wie ISO 27001 müssen Unternehmen auch nationale Besonderheiten berücksichtigen. Unterschiedliche Länder haben spezifische gesetzliche und regulatorische Anforderungen, die in das ISMS integriert werden müssen. Beispielsweise können Datenschutzgesetze wie die DSGVO in der EU zusätzliche Maßnahmen erfordern, die über die ISO 27001-Anforderungen hinausgehen. Eine sorgfältige Analyse der nationalen Anforderungen unterstützt die vollständige Compliance und verhindert rechtliche Konsequenzen.
Viele Branchen haben spezifische Sicherheitsanforderungen, die über die allgemeinen ISO 27001-Anforderungen hinausgehen. Beispielsweise müssen Unternehmen im Gesundheitswesen den Schutz von Patientendaten sicherstellen, während Finanzdienstleister strenge Anforderungen an die Datensicherheit und -integrität erfüllen müssen. ISO 27001 kann flexibel an diese branchenspezifischen Bedürfnisse angepasst werden, indem zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und Kontrollen implementiert werden, die den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Branche gerecht werden.
Es gibt verschiedene Ansätze zur ISO 27001-Zertifizierung, wie die interne Implementierung, die Nutzung externer Berater oder die Kombination aus beidem. Der interne Ansatz bietet eine kostengünstige Lösung und fördert die interne Kompetenz, kann jedoch länger dauern und erfordert umfassende interne Ressourcen. Der externe Beratungsansatz beschleunigt den Prozess und bringt spezialisiertes Wissen ein, ist jedoch teurer. Eine hybride Methode, die interne Ressourcen mit externer Expertise kombiniert, bietet oft die beste Balance zwischen Kosten, Effizienz und Fachwissen. Die Wahl des geeigneten Ansatzes hängt von den spezifischen Bedürfnissen und Ressourcen des Unternehmens ab.
Eine ISO 27001-Zertifizierung im Bereich Informationssicherheitsmanagement ist entscheidend für Unternehmen, die ihre Daten und Informationen schützen und gleichzeitig gesetzliche und regulatorische Anforderungen erfüllen möchten. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit sensiblen Daten und die Implementierung eines umfassenden ISMS, das den ISO 27001-Standards entspricht, stärken Unternehmen nicht nur ihre Sicherheit, sondern auch ihre Vertrauenswürdigkeit bei Kunden und Auftraggebern. Die kürzlich veröffentlichten Änderungen der ISO 27001-Norm, die eine stärkere Fokussierung auf Cyberrisiken und eine neue Struktur der Maßnahmen beinhalten, machen die Zertifizierung noch relevanter.
Die Einhaltung der ISO 27001-Norm ermöglicht es Unternehmen, potenzielle Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und zu adressieren, bevor sie den Geschäftserfolg beeinträchtigen. Kontaktieren Sie Trustspace, um weitere Informationen zu erhalten und Ihre spezifischen Anforderungen zu besprechen.
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Wie der Name bereits vermuten lässt: Bei den Schutzzielen der Informationssicherheit geht es um den Schutz der Informationen und Daten in einer Organisation. Egal ob physische Unterlagen im Rollcontainer des Büros, Kundendaten auf Rechnern oder immaterielle Informationen wie geistiges Eigentum – jede Form von Information muss entsprechend geschützt werden, denn sie stellen ein wichtiges Asset jedes Unternehmens dar.
ISO 27001
Es war lange überfällig, nun hat die internationale Organisation für Standardisierung (ISO) eine neue Version der ISO 27001 Norm veröffentlicht. Die einzelnen Maßnahmen werden nun in neue Themenbereiche eingeteilt, haben sich sprachlich geändert und weiteren Maßnahmen, deren Fokus vor allem auf Cloud-Security liegt, wurden ergänzt.